Gallery Tour #2
Once again, VARIOUS OTHERS offers an array of outstanding exhibitions and events, making it a challenge to take it all in. This Art Walk, curated by Paula Watzl, writer for PARNASS Art Magazine, is just one of many ways to dive into this year's program. To fully experience the diverse art scene in Munich, exploring by bike is highly recommended.
There's so much to see! But you have to start somewhere. A beautiful theme runs through the contributions to Various Others 2024: relationships, a deeply human topic. Leading galleries and alternative art spaces are exploring questions of connection and separation, examining relationships between generations and between humans and nature. Here’s a brief overview.
The relationship between humans and other actors is a hot topic right now. At max goelitz, in collaboration with Galerie Sprüth Magers, artists Jenna Sutela and Pamela Rosenkranz tackle this theme. The exhibition “dirt” centers on a living installation by Sutela—a compost of soil, seedlings, and worms that evolves throughout the exhibition, generating energy for a sound system. Rosenkranz’s works respond to this organism, exploring the concept of “nature” and how humans perceive it.
Franka Kaßner’s work, on view at Galerie Christine Mayer, is inherently reflective, examining the relationship between the self and the world. Her always-ambiguous pieces delve into the theme of time, which Various Others touches on in different ways.
At Jahn and Jahn, two guest galleries, David Nolan Gallery (New York City) and Schönewald Fine Arts (Düsseldorf), join forces to celebrate the life’s work of Fred Jahn, who turns 80 on September 30, 2024. Since 1964, Jahn has worked in galleries, as a graphic publisher, and as an art dealer. Over sixty of his eighty years have been spent working with artists, collectors, museums, and the public, making this the perfect moment for a celebratory exhibition, running alongside a solo show by Heidi Bucher.
Meanwhile, at Sperling, a fascinating dialogue unfolds between two generations of artists. Dutch artist Maddy Arkesteyn, born in the 1960s and passed away in 2012, is paired with Ana Navas, born in 1984. The exhibition explores the artistic connections between these two women, both of whom skillfully use mixed media and navigate the interplay between art and its surroundings.
Various Others doesn’t just connect galleries and institutions; it sharpens your view of Munich’s vibrant art scene. Be sure to visit the participating off-spaces, such as GIG Munich, run by Magdalena Wisniowska. For the festival, GIG Munich is hosted at Lothringer 13 Studio, presenting “Notes on Roommates (a dog, a parrot, a whale and a canal)” by Sophia Mainka. The exhibition features works created during Mainka’s residency in Paris at Fondation Fiminco, questioning the relationship between humans and nature. The installation includes video sculptures, beautifully constructed from organically altered industrial materials.
Just around the corner, you’ll find Milchstraße 4, an off-space since 2020. As part of Various Others, Sharon Wagner is showcasing paintings that were created on-site over the summer.
Finally, if you’re done walking, take the train to Deborah Schamoni, where Flaka Haliti explores the connection between war and aesthetics. A Kosovar artist now based in Munich, Haliti brings a rare sensitivity to this complex subject. Drawing from her memories of the Kosovo War, her exhibition offers an intimate exploration that is best experienced in person.
Text by Paula Watzl
In cooperation with our media partner PARNASS Kunstmagazin
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Es gibt so viel zu sehen! Aber irgendwo muss man ja anfangen. Das schöne Thema, das sich durch die Beiträge von Various Others 2024 zieht, ist ein grundmenschliches: Beziehungen. Von führenden Galerien hin zu alternativen Kunsträumen werden Fragen rund um das Verbindende und das Trennende gestellt. Jene Beziehungen zwischen den Generationen zum einen und jene zwischen Mensch und Natur zum anderen. Ein kurzer Rundblick.
Brennend aktuell ist die Beziehung zwischen dem Menschen und anderen Akteuren zu verhandeln. Dieser Aufgabe stellen sich bei max goelitz in Zusammenarbeit mit der Galerie Sprüth Magers die Künstlerinnen Jenna Sutela und Pamela Rosenkranz. Im Fokus der Schau „dirt“ steht eine lebende Installation von Sutela – Kompost aus Erde, Setzlingen und Regenwürmern, der sich während des Ausstellungszeitraums stetig weiterentwickelt und Energie für ein Soundsystem generiert. Die Werke von Rosenkranz reagieren auf diesen Organismus und erörtern die Idee von „Natur“ und den menschlichen Blick darauf.
Grundsätzlich reflexiv auf die Beziehung des Ichs mit der Welt ist das Werk von Franka Kaßner angelegt. Ihre stets mehrdeutigen Werke sind in der Galerie Christine Mayer zu sehen. Ein ihnen wesentliches Thema: Zeit. Auch dieses ein Fokus, den Various Others unterschiedlich aufgreift.
So begrüßt Jahn und Jahn gleich zwei Gäste – die David Nolan Gallery (New York City) und Schönewald Fine Arts (Düsseldorf) –, um gemeinsam auf das Lebenswerk von Fred Jahn zu blicken. Die Galerie Jahn und Jahn entstand 2017 aus dem Zusammenschluss der Galeristen Fred Jahn, Matthias Jahn und Tim Geissler. Fred Jahn wird am 30. September 2024 achtzig Jahre alt. Seit 1964 arbeitet er in Galerien, als Graphikverleger und Kunsthändler. Wichtige Bücher und Kataloge publizierte er. Sechzig von achtzig Jahren hatte er mit Künstlern, Editionen, Ausstellungen, Sammlern, Museen, Händlern und der Öffentlichkeit zu tun – Zeit für eine feierliche Ausstellung parallel zur ebenfalls in der Galerie gezeigten Soloschau von Heidi Bucher.
Ein gelungener Dialog wird derweil bei Sperling inszeniert. Hier trifft die niederländische Künstlerin Maddy Arkesteyn auf Ana Navas. Die Ausstellung erforscht die künstlerische Verwandtschaft zwischen den Generationen – Arkesteyn ist in den 1960er-Jahren geboren und 2012 verstorben, Navas ist 1984 geboren. Beide Künstlerinnen beherrschen den Umgang mit Mixed-media ebenso wie das Zusammenspiel von Kunst und Umraum.
Various Others bringt nicht nur Galerien und Institutionen zusammen, sondern schärft den Blick für die Vielfalt all dessen, was in München passiert. So wird auch der Besuch der teilnehmenden Off-Räume sehr empfohlen! Zum Beispiel sollte man im GIG Munich vorbeischauen. Geführt von Magdalena Wisniowska präsentiert GIG Munich Ausstellungen an wechselnden Orten ebenso wie virtuell. Nun ist man für die Festivaldauer zu Gast im Lothringer 13 Studio und zeigt die Ausstellung „Notes on Roommates (a dog, a parrot, a whale and a canal)“ von Sophia Mainka. Zu sehen sind Werke die während dem Paris Aufenthalt der Künstlerin, in der Fondation Fiminco, entstanden sind und die Mensch-Natur Beziehungen befragen. Entstanden ist eine Installation mit Videoskulpturen, sehenswert gebaut aus organisch verfremdeten Industriematerialien. Ebenfalls lohnt ein Besuch in der gleich ums Eck liegenden Milchstraße 4. An jener Adresse, die seit 2020 als Off-Space bespielt wird. Im Rahmen von Various Others ist Sharon Wagner zu Gast. Sie zeigt Malereien, die ebenda in der Milchstraße 4 über den Sommer entstanden sind.
Genug gelaufen! Zum Abschluss noch ein weiterer Weg den man am besten nicht zu Fuß nimmt, sondern mit der Bahn. Es geht zu Deborah Schamoni, wo Flaka Haliti den Konnex Krieg und Ästhetik befragt. Die aus dem Kosovo kommende und in München lebende Künstlerin weiß mit besonderer Sensibilität mit diesem komplexen Geflecht umzugehen, denn sie erinnert sich an die visuellen Eindrücke des Kosovo Kriegs und bietet mit ihrer Ausstellung eine intime Auseinandersetzung, die man am besten persönlich erlebt.
Paula Watzl, Textchefin PARNASS Kunstmagazin