VO Portrait: Galerie Rüdiger Schöttle
Continuously relevant for 55 years. Galerie Rüdiger Schöttle is an institution in Munich's cultural landscape. With an attentive eye for special and promising artistic positions, Rüdiger Schöttle has managed to discover and promote protagonists of different generations and has played a decisive role in launching the careers of many internationally recognised artists.
The gallery was founded in the late 1960s, initially with a focus on conceptual positions that were not really established at that time. This open attitude towards new ideas and artistic approaches was to remain a leitmotif for the gallery's development. From the 1980s onwards, the gallery showed young positions in artistic photography, which was to establish itself in the art world as a medium on a par with painting. In addition to Rodney Graham and Jeff Wall, the Becher students Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff and Candida Höfer were also very much present in the gallery at that time; some of them had their first large solo exhibition here. Later, video art also became an important part of the gallery's programme, with exhibitions by artists such as Anri Sala or David Claerbout. In the new millennium, the gallery increasingly pursues global aspirations and presents its programme even more intensively at international fairs.
A broad spectrum of innovative works in various media, including painting, sculpture, photography, video art and installation, characterises the orientation of Galerie Rüdiger Schöttle. With its long history and tireless commitment to outstanding artistic positions, Galerie Rüdiger Schöttle, always accompanied by a dedicated and ambitious team of art historians, is one of the mainstays of the Munich art scene. Internationally established artists and those who are still relatively at the beginning of their careers balance the gallerie's program. Over the decades, close professional and friendly relationships have developed between the gallery and its artists. Young positions are supported early on and accompanied in their development until they themselves are established. The common thread that runs through the entire program over the past years is neither a similar visual aesthetic nor a specific medium. Rather, all the artists presented pursue artistic approaches across generations and media that are decidedly based on conceptual content, the reflection of their art and exhibition contexts and the questioning of the relationship between art and reality. In this aspect, Rüdiger Schöttle, with the support of his directors Johanna Singer and Yeliz Kaiser, remains true to himself even after more than 50 years.
Text by
Quirin Brunnmeier
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Seit 55 Jahren kontinuierlich relevant. Die Galerie Rüdiger Schöttle ist eine Institution in der Kulturlandschaft Münchens. Mit einem aufmerksamen Auge für besondere und vielversprechende künstlerische Positionen, hat es Rüdiger Schöttle geschafft, Protagonist:innen unterschiedlicher Generationen zu entdecken und zu fördern, und hat eine entscheidende Rolle beim Start der Karrieren vieler international anerkannter Künstler:innen gespielt.
Gegründet wurde die Galerie in den späten 1960er-Jahren, zunächst mit einem Fokus auf konzeptuelle Positionen, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich etabliert waren. Diese offene Haltung gegenüber neuen Ideen und Ansätzen sollte ein Leitmotiv für die Entwicklung der Galerie bleiben. Seit den 1980er-Jahren wurden in der Galerie junge Positionen der künstlerischen Fotografie gezeigt, die sich in der Kunstwelt als ein der Malerei gleichwertiges Medium durchsetzen sollte. Neben Rodney Graham und Jeff Wall waren auch die Becher-Schüler:innen Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff oder Candida Höfer zu jener Zeit sehr in der Galerie präsent, manche hatten hier ihre erste große Einzelausstellung. Später wurde auch die Video-Kunst ein wichtiger Bestandteil des Programms der Galerie, mit Ausstellungen von Künstlern wie Anri Sala oder David Claerbout. Im neuen Jahrtausend verfolgt die Galerie zunehmend globale Ansprüche und präsentiert ihr Programm noch intensiver auf internationalen Messen.
Ein breites Spektrum innovativer Werke in verschiedenen Medien, darunter Malerei, Skulptur, Fotografie, Videokunst und Installation, kennzeichnet die Ausrichtung der Galerie Rüdiger Schöttle. Mit ihrer langjährigen Geschichte und dem unermüdlichen Einsatz für herausragende künstlerische Positionen ist die Galerie Rüdiger Schöttle, stets begleitet von einem engagierten und ambitionierten Team an Kunsthistoriker:innen, eine der tragenden Säulen der Münchner Kunstszene. Dabei halten sich international etablierte Künstler:innen und solche, die noch relativ am Anfang ihrer Karriere stehen die Waage. Über die Jahrzehnte haben sich so enge berufliche wie freundschaftliche Beziehungen zwischen der Galerie und den Künstler:innen entwickelt. Junge Positionen werden früh unterstützt und in ihrer Entwicklung begleitet, bis sie selbst etabliert sind. Der rote Faden, der sich über die vergangene Zeit durch das gesamte Programm zieht, ist dabei weder eine ähnliche visuelle Ästhetik noch ein bestimmtes Medium. Vielmehr verfolgen alle präsentierten Künstler:innen generationen- und medienübergreifend künstlerische Ansätze, die dezidiert auf konzeptionellen Inhalten, der Reflexion ihrer Kunst- und Ausstellungskontexte und der Befragung des Verhältnisses zwischen Kunst und Wirklichkeit basieren. In diesem Aspekt bleibt sich Rüdiger Schöttle mit der Unterstützung seiner Direktorinnen Johanna Singer und Yeliz Kaiser auch nach über 50 Jahren treu.