Portrait: LOHAUS SOMINSKY
Visitors to the LOHAUS SOMINSKY Gallery are greeted by a spacious, luminous environment showcasing sophisticated exhibitions. Since 2022, Ingrid Lohaus and Sofia Sominsky have made a significant impact on Munich's contemporary art scene with their exceptional program at Ottostrasse 10. As they celebrate their first year as official VARIOUS OTHERS members, these seasoned gallerists reflect on the origins of their partnership, the vital support they provide one another, and their exciting September exhibition.
Ingrid Lohaus and Sofia Sominsky both share roots in art history—Lohaus, in particular, is a scholar of the Italian Renaissance. Their paths converged in Munich's contemporary art scene, where, after the challenges of the post-pandemic period, they decided to transition from colleagues to co-founders of their own gallery. Yet 'decided' might not fully capture their journey: 'You know how they say it’s not the collector who finds the artwork, but the artwork that finds the collector?' Sominsky muses. 'Well, that’s exactly how it was with this space. It found us, and it was meant to be.'
Ten exhibitions later, they reflect together on their goals and vision for the gallery: For both gallery owners, the aim is to establish their institution as a space where contemporary art comes into a dialogue with different fields, in particular science and technology. Research is the cornerstone of their mission, as they represent artists - both emerging and established - whose practices are rooted in a research-based approach. What captivates them most is the intersection of rigorous study and aesthetic expression in visual art.For instance, in their past solo show from Johanna Calle, Lineal, the Colombian artist’s beautiful trees after a closer look reveal a deeper concept. Calle utilized old Colombian accounting documents, originally used to record land ownership, as her canvas. With a 1940s mechanical typewriter, she transforms these texts into images, creating a poignant connection between past and present.
The care and enthusiasm that the gallery owners express when talking about the artists they represent and their art is a testament to their success. Yet, beyond the rising costs of art fairs and production, both women speak candidly about the challenges of balancing their private lives with the demands of the gallery. Their partnership is built on a strong mutual understanding, where they often anticipate each other's needs without the need for lengthy explanations.
In 2023, the LOHAUS SOMINSKY Gallery introduced a new initiative, Im Dialog, aimed at solidifying their presence in both the local and international art scenes while expanding their audience. This project, a series of conversations featuring various guests, fosters dialogue among artists, curators, and collectors, sparking discussions on contemporary art that transcend the gallery's walls. “There is so much passion and research behind what we do and we want to share this knowledge with a broad public” says Lohaus “It is about incentivising exchange and help people who are interested in contemporary art learn more about it”.
As we find ourselves in the midst of the 7th edition of VARIOUS OTHERS, the gallerists proudly discuss their current exhibition, Angles Morts. This show features works by the Dutch artist Harm van den Dorpel in dialogue with pieces by Vera Molnár from the 1970s. Harm van den Dorpel, known for his focus on generative art and technology, sought to explore the origins of his craft and discovered that generative art began long before computers, with pioneers like Vera Molnár and Anni Albers. These artists, working in terms of code and programming, created algorithms in their minds that guided their art. A particularly intriguing aspect of the exhibition is the approach of the Dutch artist to Molnár’s work; he studied her pieces with the precision of an art historian, using AI to extrapolate a code from her art, which he then employed to create his own works.
As the LOHAUS SOMINSKY Gallery continues to carve out its place in the contemporary art world, Ingrid Lohaus and Sofia Sominsky remain dedicated to their vision of merging research-driven practices with artistic expression. Their collaborative efforts, innovative exhibitions, and commitment to fostering meaningful dialogue within the art community reflect a shared dedication that extends beyond the gallery walls. With Angles Morts and future projects, they are not just showcasing art—they're shaping conversations that bridge the past and future, inviting a deeper understanding of the evolving landscape of contemporary art.
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Besucher:innen der LOHAUS SOMINSKY Galerie werden von einem großzügigen, lichtdurchfluteten Raum empfangen, in dem anspruchsvolle Ausstellungen präsentiert werden. Seit 2022 haben Ingrid Lohaus und Sofia Sominsky die zeitgenössische Kunstszene Münchens mit ihrem außergewöhnlichen Programm in der Ottostraße 10 bereichert. Anlässlich ihres ersten Jahres als offizielle Mitglieder von VARIOUS OTHERS blicken die erfahrenen Galeristinnen auf die Anfänge ihrer Partnerschaft zurück, betonen die wichtige Unterstützung, die sie einander bieten, und sprechen über ihre September Ausstellung.
Ingrid Lohaus und Sofia Sominsky haben beide Wurzeln in der Kunstgeschichte – Lohaus ist Expertin für italienischen Renaissance – und Ihre Wege kreuzten sich in der zeitgenössischen Kunstszene Münchens, wo sie trotz der Herausforderungen der Nach-Pandemie-Zeit entschlossen, von Kolleginnen zu Mitbegründerinnen zu werden. Doch das Wort „entschlossen“ fasst ihre gemeinsame Reise nicht ganz: „Man sagt doch, dass nicht der Sammler das Kunstwerk findet, sondern das Kunstwerk den Sammler“, so Sominsky. „Genauso war es bei uns mit diesem Raum. Er hat uns gefunden, und es sollte so sein.“
Zehn Ausstellungen später reflektieren sie gemeinsam über ihre Ziele und Visionen für die Galerie: Beide Galeristinnen streben danach, ihre gemeinsame Unternehmung als einen Ort zu etablieren, an dem zeitgenössische Kunst in den Dialog mit anderen Themenbereichen, insbesondere mit Wissenschaft und Technologie, tritt. Forschung ist das Herzstück ihrer Mission, auch weil sie Künstler:innen vertreten – sowohl aufstrebende als auch etablierte – deren Praxis auf einem forschungs- und recherchebasierten Ansatz beruht. Am meisten fasziniert sie die Schnittstelle zwischen intensiver Forschung und ästhetischem Ausdruck in der bildenden Kunst, wie auch die aktuelle Einzelausstellung Lineal von Johanna Calle zeigt. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich die tiefere Bedeutung hinter den „Bäumen“ der kolumbianischen Künstlerin. Calle nutzt alte kolumbianische Buchhaltungsdokumente, die ursprünglich zur Registrierung von Landbesitz verwendet wurden, als Leinwände. Mit einer mechanischen Schreibmaschine aus den 1940er Jahren verwandelt sie Texte in Bilder und schafft eine bewegende Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.
Die Sorgfalt, die die Galeristinnen beim Gespräch über die von ihnen vertretenen Künstler*innen und deren Kunstwerke zeigen, sind Ausdruck ihrer Begeisterung. Doch abgesehen von den steigenden Kosten für Kunstmessen und Produktion sprechen beide Frauen offen über die Herausforderungen, das Privatleben mit den Anforderungen der Galerie in Einklang zu bringen. Als Mütter balancieren sie das empfindliche Gleichgewicht zwischen Familie und dem Aufbau einer international erfolgreichen Galerie. Ihre Partnerschaft beruht auf einem tiefen gegenseitigen Verständnis, bei dem sie die Bedürfnisse der anderen oft ohne Erklärungen erahnen können.
Im Jahr 2023 haben LOHAUS SOMINSKY die Initiativ Im Dialog eingeführt, mit dem Ziel, die Präsenz ihrer Galerie sowohl in der lokalen als auch in der internationalen Kunstszene zu festigen und ihr Publikum zu erweitern. Dieses Projekt, eine Gesprächsreihe mit verschiedenen Gästen, fördert den Dialog zwischen Künstlern, Kuratoren und Sammlern und soll breitere Diskussionen über zeitgenössische Kunst anregen. „Es steckt so viel Leidenschaft und Forschung hinter dem, was wir tun, und wir wollen dieses Wissen mit einem breiten Publikum teilen“, sagt Lohaus. „Es geht darum, den Austausch zu fördern und Menschen, die sich für zeitgenössische Kunst interessieren, dabei zu helfen, mehr darüber zu lernen.“
Anlässlich der laufenden siebten Ausgabe von VARIOUS OTHERS sprechen die Galeristinnen stolz über ihre Ausstellung Angles Morts. Diese Ausstellung präsentiert Werke des niederländischen Künstlers Harm van den Dorpel im Dialog mit Arbeiten von Vera Molnár aus den 1970er Jahren. Harm van den Dorpel, bekannt für seinen Fokus auf generative Kunst und Technologie, wollte die Ursprünge seines Handwerks erkunden und entdeckte, dass die generative Kunst lange vor der Ära der Computer mit Pionieren wie Vera Molnár und Anni Albers begann. Diese Künstlerinnen, die in Begriffen von Code und Programmierung arbeiteten, schufen Algorithmen in ihren Köpfen, die ihre Kunst leiteten. Ein besonders faszinierender Aspekt der Ausstellung ist die Herangehensweise des niederländischen Künstlers an Molnárs Werk; er studierte ihre Werke mit der Präzision eines Kunsthistorikers und nutzte KI, um einen Code aus ihrer Kunst zu extrapolieren, den er dann zur Schaffung eigenen Werke verwendete.
Während die Galerie ihren Platz in der zeitgenössischen Kunstwelt erobert, bleiben Ingrid Lohaus und Sofia Sominsky ihrer Vision treu, forschungsbasierte Praktiken mit künstlerischem Ausdruck zu verbinden. Ihre gemeinsame Arbeit, innovativen Ausstellungen und ihr Engagement für die Förderung bedeutungsvoller Dialoge innerhalb der Kunstgemeinschaft spiegeln ihre geteilte Hingabe wider, die über die Wände der Galerie hinausreicht. Ihnen geht es ihnen nicht allein darum, Kunst zu präsentieren – sie möchten Gespräche initiieren, die Vergangenheit und Zukunft verbinden und ein tieferes Verständnis, für das sich wandelnde Terrain der zeitgenössischen Kunst schaffen.